Albert Hoefler und der Bund rheinischer Dichter

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Der Echternacher Albert Hoefler (1899-1950) war Schriftsteller, Literaturkritiker und Journalist und seit den 1920er Jahren ein aktiver Teilnehmer am literarischen Leben in Luxemburg. Zu Beginn der 1930er Jahre entwickelte er die Idee, die deutschschreibenden Luxemburger Schriftsteller dem Bund rheinischer Dichter (1926-1933) anzugliedern. Unter dem Eindruck von Vortragsabenden von Friedrichkarl Roedemeyer und Carl Gebhardt, die auf Einladung der Volksbildungsvereine und der Assoss Vorträge in Luxemburg hielten, gelangte Hoefler zur Überzeugung, das Zusammengehen mit den rheinischen Dichtern sei für beide Seiten ein Gewinn und befreie die Luxemburger Schriftsteller aus ihrer Isolation. In diesem Sinne intervenierten Roedemeyer und Gebhardt bei Alfons Paquet, der Hoefler und andere interessierte Luxemburger nach Freiburg einlud.

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Mit großen Hoffnungen verband Hoefler seine Teilnahme an der Freiburger Tagung des Bundes, die unter dem Motto ,Landschaft und Dichtung‘ stand und vom 2.-4.10.1931 stattfand. Hoefler leitete dort die Versöhnung von Batty Weber und Norbert Jacques in die Wege. Auch bot sich ihm neben dem offiziellen Programmteil die Gelegenheit zur persönlichen Kontaktnahme mit deutschen Autoren. Von alldem zeugt die Ansichtskarte, die Hoefler am 5.10.1931 anlässlich der Exkursion auf den Schauinsland an seine Mutter sandte. Hoeflers schlichtem Gruß folgen die Unterschriften von Norbert Jacques und Batty Weber sowie u.a. der ,Rheindeutschen‘ Kasimir Edschmid, Rudolf G. Binding, Jakob Kneip, Alfons Paquet und des ,Haus[es] Schickele‘.

Die Freiburger Tagung, deren Rahmenprogramm wichtiger als die inhaltliche Ausrichtung geworden war, trug allerdings bereits das Virus des Niedergangs in sich. So nahmen 1932 an der Trierer Tagung mit dem Thema „Begegnung mit dem Nachbar“ nebst Hoefler, der sein Referat Deutsche Dichtung in Luxemburg vortrug, zwar fünf weitere Luxemburger teil, doch das Auseinanderdriften der verschiedenen Lager innerhalb des Bundes sowie der zunehmende nationalsozialistische Einfluss waren nicht mehr aufzuhalten. 1933 brach der Bund schließlich auseinander. Hoeflers Enttäuschung war groß. In den folgenden Jahren war er an mehreren Initiativen zur Gründung eines sprachenübergreifenden Schriftstellervereins beteiligt, die jedoch allesamt scheiterten.

Die Ansichtskarte mit den Abmessungen 9 x 14 cm ist Teil des durch Schenkung in den Besitz des Nationalarchivs übergegangenen und später an das Luxemburger Literaturarchiv überstellten Nachlasses von Albert Hoefler. Die Vorderseite zeigt eine Schwarzweißfotografie der „Dreisampartie mit Faulerbad“. Auf der Rückseite befinden sich Hoeflers Gruß und zehn weitere Unterschriften.
  Ansichtskarte: CNL L-16; II.1.H1-1

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