Valerie Fritsch & Nora Wagener.

Junge Literatur aus Österreich & Luxemburg
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Weit oben auf der Liste der vielfach ausgezeichneten und öffentlichkeitswirksam auftretenden Jungautorinnen aus Österreich und Luxemburg stehen Valerie Fritsch und Nora Wagener. Heute treffen sich die beiden Autorinnen der deutschsprachigen Literatur zum ersten Mal und lesen aus neueren Prosawerken.

Der Literaturkritiker Jérôme Jaminet spricht mit beiden Schriftstellerinnen über ihr Schaffen und die junge Literaturszene.

 

Eifersüchtige Schwestern, zurück gelassene Kinder, scheiternde Pärchen und ein toter Goldfisch. Nora Wageners Figuren befinden sich in Zwischenstadien, in einem Prozess des Werdens. Der Titel des Bandes, „Larven“ (Hydre Editions), deutet dies bereits an. Sie alle leben in einer Welt, in der die zwischenmenschliche Kommunikation mit samt ihren Tücken eine zentrale Rolle spielt.

 

 "Winters Garten" (Suhrkamp), so heißt die idyllische Kolonie jenseits der Stadt, in der alles üppig wächst und gedeiht, die Pflanzen wie die Tiere, in der die Alten abends geigend auf der Veranda sitzen, die Eltern ihre Säuglinge wiegen und die Hofhunde den Kindern das Blut von den aufgeschlagenen Knien lecken. "Winters Garten", das ist der Sehnsuchtsort, an den der Vogelzüchter Anton mit seiner Frau Frederike nach Jahren in der Stadt zurückkehrt, als alles in Bewegung gerät und sich wandelt: die Häuser und Straßenzüge verfallen, die wilden Tiere in die Vorgärten und Hinterhöfe eindringen und der Schlaf der Menschen schwer ist von Träumen, in denen das Leben, wie sie es bisher kannten, aufhört zu existieren. Valerie Fritsch erzählt von einer Welt aus den Fugen. Und von zwei Menschen, die sich unsterblich ineinander verlieben, als die Gegenwart nichts mehr verspricht und die Zukunft womöglich ein Traum bleiben muss.

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